Zigarettenkonsum ist weit verbreitet, doch sind die meisten sich nicht über die Ursachen bewusst.
Zigarettenrauch enthält Kohlenmonoxid, Teer und Nikotin.
Kohlenmonoxid:
Kohlenmonoxid bindet sich vor Sauerstoff an Hämoglobin, was eine effektive Sauerstoffaufnahme verhindert. Für die Stoffwechselvorgänge fehlt dem Körper letztendlich der notwendige Sauerstoff. Des Weiteren verengen und verkalken die Arterien und Herzkranzgefäße.
Teer:
Es zerstört die Lunge, indem es sich absetzt. Außerdem ist es sehr krebsfördernd und ist der Hauptgrund für die Entstehung von Lungenkrebs. Der sogenannte "Raucherhusten" entsteht dadurch, dass in den Bronchen mehr Schleim gebildet wird.
Nikotin:
Nikotin ist eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen. Es verengt die Gefäße und vergiftet das Nervensystem. Die Muskulatur wird schlechter durchblutet verkrampft leichter. Zusätzlich erhöht sich der Blutdurck und der Puls wird höher. Durch eine erhöhte Herzarbeit wird mehr Sauerstoff benötigt, der bei Rauchern nicht ausreichend gegeben ist. Das Herzinfarktrisiko steigt gewaltig an.
Auch die Forschung hat schon seit langem festgestellt, dass Nichtraucher generell mehr Muskelmasse als Raucher vorweisen können. Die Ursache dafür war jedoch nicht bekannt. In einer kürzlich veröffentlichten Studie jedoch, fanden Wissenschaftler den Beweis. Der Studie zur Folge beeinflusst Rauchen die Synthese von Muskelproteinen negativ. Es wurden insgesamt 16 weibliche und männliche Probanden untersucht. Alle glichen sich in Lebensstil, körperlicher Aktivität, BMI und Alter (ungefähr 65 Jahre), mit dem einen Unterschied, dass die eine Hälfte seit mehr als 20 Jahren ≥ 20 Zigaretten pro Tag rauchten und die andere Hälfte Nichtraucher waren. In Raucher- und Nichtrauchergruppe befanden sich jeweils vier Männer und Frauen.
Ihnen wurde eine Infusionslösung mit der radioaktiv markierten Aminosäure Leucin injiziert. Aminosäuren sind essentielle Baustoffe für die Muskulatur. Es werden ständig welche ein- und abgebaut. Werden mehr Aminosäuren ein- als abgebaut, kommt es zum Muskelwachstum. Mit Hilfe der radioaktiv markierten Aminosäure Leucin konnte festgestellt werden, ob und wieviele von ihnen in die Muskulatur eingebaut wurden. Die dafür nötigen Gewebeproben wurden vor und nach der Verabreichung der Infusionslösung entnommen. Zusätzlich wurde aus den Muskelbiopsien weitere Faktoren wie die Aktivität des Enzyms Myostatin oder dem Entzündungsparameter TNF bestimmt. Klar ist: Je aktiver Myostatin ist, desto mehr wird der Muskelaufbau gehemmt.
In der Rauchergruppe zeigte sich, dass deutlich weniger Leucin in die Muskeln eingebaut wurde und das Enzym Myostatin erheblich gesteigert war. Des Weiteren war auch die Genaktivität von MAFBx, welches für den Muskelabbau verantwortlich ist höher als bei Nichtrauchern.
Durch diese Studie konnte also gezeigt werden, dass Rauchen die Muskelproteinsynthese negativ beeinflusst, indem der Einbau von Aminosäuren gehemmt und der Abbau verstärkt wird. Raucht man über einen längeren Zeitraum, verliert man, wenn auch langsam, über diese Mechanismen an Muskelmasse.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen